Hintergrund zu „Zarengold“


Was sind die Darmstädter Katakomben?

Eine gute Definition dessen, was der Darmstädter „die Katakomben“ nennt, findet sich im Stadtlexikon Darmstadt auf Seite 240 (Das umfangreiche Lexikon ist erschienen im Verlag Konrad Theiss, Stuttgart, 2004):

„Die Darmstädter Felsenkeller am Nordhang der Mathildenhöhe dienten ursprünglich als Kühlkeller der Brauereien. Sie entstanden, als im 19. Jahrhundert die Bevölkerung und damit auch der Bierkonsum stark anwuchs und die kleinen Brauereien größere Braukeller benötigten, in denen sie das im Winter gebraute Bier lagern konnten. So entstanden hier etwa 100 Lagerkeller, in denen 12 Brauereien bei zirka 8 bis 12 Grad Celsius ihr Bier lagerten. Als in der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts erste industrielle Brauereigroßbetriebe entstanden, mussten viele kleinere Betriebe wegen der starken Konkurrenz aufgeben und die Brauereigebäude verschwanden. Einige der ehemaligen Kühlkeller sind jedoch bis heute erhalten und können zum Teil besichtigt werden.“

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Darmstädter Biergartens.


Was ist hat der russische Zar mit Darmstadt zu tun?

Ganz einfach: Der letzte russische Zar Nikolaus II. heiratete kurz nach dem Tod seines Vaters am 26. November 1894 eine Darmstädterin: Alix von Hessen und bei Rhein (nach der Konvertierung zum orthodoxen Glauben Alexandra Fjodorowna) war die Tochter des Großherzogs Ludwig IV. Viktoria Helena Luise Beatrice, so ihr voller Name, wurde am 25. April 1872 in Darmstadt geboren. Sie starb im Kugelhagel am 16. Juli 1918 in Jekaterinburg – gemeinsam mit Mann und Kindern. Nach der Hochzeit besuchte die Zarenfamilie die Verwandtschaft in Hessen mehrere Male. Etwa zur Grundsteinlegung der russischen Kapelle 1897, dann zwei Jahre später zu deren Weihung, auch noch 1903 und 1910.

Foto: Wikipedia

Was ist die russische Kapelle?

Die Russische Kapelle in Darmstadt wurde von dem Petersburger Architekten Louis N. Benois, im Auftrag des russischen Zaren entworfen. Sie wurde von 1897 bis 1899 für 400.000 Mark aus dem zaristischen Privatvermögen gebaut. Der russische Zar Nikolaus II. heiratete die Darmstädter Prinzessin Alix von Hessen und bei Rhein (später Zarin Alexandra Fjodorowna). Bei Besuchen in Darmstadt wollten er und sein Hofstaat nicht auf ein eigenes Gotteshaus verzichten.

Das im Stil einer russischen Kirche des 16. Jahrhunderts erbaute Gotteshaus steht auf der Mathildenhöhe – heute zwischen zahlreichen Jugendstilgebäuden, die jedoch erst ab 1900 errichtet worden sind. Die Kirche ist der Heiligen Maria Magdalena geweiht. Noch heute finden dort orthodoxe Gottesdienste statt.

Die russische Kapelle auf der Mathildenhöhe in Darmstadt.


Wo liegt Uschgorod?

Uschgorod liegt im Westen der Ukraine, direkt an der slowakischen Grenze. Die Stadt hat rund 120.000 Einwohner. Der Ort, in dessen Umgebung einstmals auch sehr viele Russlanddeutsche lebten, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich.

Uschgorod ist eine der 15 Städte, mit denen Darmstadt eine Städtepartnerschaft verbindet. „Das Büro für Städtepartnerschaften und internationale Beziehungen der Stadt Darmstadt unterstützt den Austausch mit den Partnerstädten und fördert Begegnungen im Rahmen von internationalen Kontakten“, so beschreibt es die Internetseite des Büros. „Unterstützung bekommen nicht nur Gruppen, Schulen, Vereine und Institutionen, sondern auch einzelne Bürger. Das Bild zeigt das Kulturzentrum in Uschgorod (Foto: Richard Seefeld). Weitere Informationen zu Uschgorod finden sich in der Wikipedia.

Informationen zu den Städtepartnerschaften auf den Webseiten der Stadt Darmstadt.


Was sind Fabergé-Eier?

Peter Carl Fabergé (* 30. Mai 1846 in Sankt Petersburg; † 24. September 1920 in Lausanne) war ein russischer Goldschmied und Juwelier. Er erlangte insbesondere durch die nach ihm benannten „Fabergé-Eier“ Berühmtheit. Das erste Ei verkaufte er an den russischen Zaren Alexander III. In der Folge entstand zu jedem Osterfest ein Fabergé-Ei, das der Zar seiner Frau schenkte. Nach 1895 ließ Alexanders Sohn und Nachfolger Zar Nikolaus II. je zwei Eier anfertigen. Eines schenkte er seiner Frau, der Zarin Alexandra, und weiterhin je eines seiner Mutter. Die Eier waren unglaublich filigran gearbeitet. Fast alle ließen sich öffnen bargen eine Überraschung. Rund 50 solcher Eier stellte Faberge für die Zarenfamilie her – über die genaue Anzahl streiten die Gelehrten. Die Kleinode sind heute über die Welt verstreut. Zehn beherrbert etwa das Kreml-Museum in Moskau, neun die Forbes Collection in New York, auch das englische Königinshaus besitzt drei. Einige der kostbaren Stücke sind heute leider verschollen. Die Bilder zeigen das Das Krönungs-Ei (rechts) und das Maiglöckchen-Ei (links). Fotos: Pressefotos der Ausstellung „Fabergé in Zürich 2006“

Informationen über Fabergé und seine Kunst bei Wikipedia.


Fehlt dem Weihnachtsmarkt in Darmstadt wirklich ein Ochse?

Der Weihnachtmarkt in Darmstadt zählt zu den beschaulicheren Märkten der Republik. Dabei bietet er den Gästen nette Eigenheiten, die so nicht überall zu finden sind. Optisches Wahrzeichen ist die 12 Meter hohe Weihnachtspyramide, die sich während der Festzeit über dem den Marktbrunnen dreht. Weiter finden sich Stände der Partnerstädte, die landestypisches Kunsthandwerk, Kochkunst und Musik darbieten. Das alles ist ein bisschen geruhsamer als beispielsweise in der nahen Mainmetropole Frankfurt. Deshalb kann der Ochse von der Krippe am Marktplatzrand auch mal in aller Ruhe „für kleine Rinder“, wie Kommissar Horndeich die Situation treffend erklärt…