Hintergrund zu „Todesfahrt“

 


Gibt es ein Darmstadt in Amerika?

Ja, es gab sogar mal zwei. Eines befand sich in Illinois, ist aber inzwischen von Lenzburg eingemeindet worden – und damit nur noch Stadtteil. Ein kleine unbeugsame Gemeinde aus Indiana hat bislang allen Eingemeindungsversuch(ung)en widerstanden, obwohl es nahe der Großstadt Evansville liegt. Die kleine Stadt zählt derzeit rund 1.400 Einwohner. Damit rund 100mal weniger Einwohner als die hessische Namensschwester. Doch der Grund und Boden ist nur 10mal kleiner. That’s America. Weitere Infos in der englischen Wikipedia und auf der Homepage der Gemeinde oder deren Facebook-Seite.

 


Warum heißt Darmstadt in Amerika Darmstadt?
Wohnten dort auch echte Darmstädter?

Der Grund für den gleichen Namen liegt darin, dass viele deutsche Auswanderer in den USA eine neue Heimat fanden – und die neu gegründeten Siedlungen nach der alten Heimat benannten. Der Name Darmstadt geht auf Philip Bauer zurück, der die Stadt 1867 nach dem Herkunftsgebiet seiner Frau Barbara nannte: Sie stammte aus Ingelheim, und das gehörte seinerzeit zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Offenbar dachte er, für Nachkömmlinge sei der Name ein deutlicher erkennbares Zeichen für Heimat. Die Zahl der Deutschen, die im 19ten Jahrhundert nach Amerika ausgewandert sind, ist immens. Nach Schätzungen sollen es zwischen 1821 und 1912 knapp fünfeinhalb Millionen sein. Man nimmt an, dass rund 250.000 Hessen darunter waren. Nach Darmstadt/Indiana reisten Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet, mit einem deutlichem Schwerpunkt im Südwestdeutschen Raum. Ob in Darmstadt auch (hessische) Darmstädter wohnten, ist nicht verbürgt, aber durchaus möglich. In seiner Examensarbeit von über die beiden Darmstadts in Amerika hat Martinius Boll unter anderem aufgezeigt, dass es durchaus auch Auswanderungen aus Darmstadt gab. Zum Weiterlesen sei hier die Seite des Museums „Deutsches Auswandererhaus Bremerhaven“ empfohlen.

 


Wie sah der VW-Bulli aus, bevor er verbrannte?

So kann man ihn sich ungefähr vorstellen – mit ein paar Blümchen bemalt und in hellblau. Es existieren leider keine Bilder von Matthias Brassels Original. Es war ein VW-Bus der Baureihe T1, gebaut zwischen 1950 und 1967 – eine für heutige Verhältnisse unvorstellbar lange Modelllaufzeit. Matthias Brassels „Bulli“ hatte 1.500 Kubikzentimeter Hubraum und erreichte damit – theoretische – 110 Stundenkilometer – definitiv genug für amerikanischen Highways der 70er. Mehr Infos zum VW T1 gibt bei Wikipedia.

 


Wurde ein Plan des Kölner Doms tatsächlich in Darmstadt entdeckt?

Ja. Auf der Internetseite des Kölner Doms erfährt man Details: „Der sogenannte Riß F ist eine von sieben erhaltenen, mittelalterlichen Architekturzeichnungen des Kölner Domes. Die auf dem Riß F dargestellte Ansicht der Westfassade hebt sich durch ihre Höhe von 4,05 Meter und die Präzision der Zeichnung von den Rissen des ausgehenden 13. Jahrhunderts ab. Der gesamte Aufriß setzt sich aus insgesamt 20 aneinandergeklebten Pergamenten zusammen. Der zwischenzeitlich verschollene Riß wurde in zwei Hälften wiederentdeckt, 1814 der Nordturm auf dem Speicher des Gasthofes ‚Zur Traube‘ in Darmstadt und 1816 der Mittelbau mit dem Südturm bei einem Antiquar in Paris. Er erlangte dann große Bedeutung bei der Domvollendung des 19. Jahrhunderts.“ Dem ist nichts hinzuzufügen, nur dass das nebenstehende Bild einen Ausschnitt zeigt. Ob der im Roman angesprochene Grundriss auch in Darmstadt war, ist hingegen eher unwahrscheinlich. Er hat existiert, gilt aber bis heute als verschollen. Doch wer weiß?