Hintergrund zu „Sterbenszeit“

 

Achtung:

Diese Hintergrundinformationen verraten Personen, die das Buch noch nicht gelesen haben, bereits einiges über die Auflösung.

 


Gibt es eine Abteilung SB beim BKA?

BKA-Quelle-Wikipedia-Nutzer-Wo-st-01

Klingt gut, so eine schnelle Eingreiftruppe, wie sie im Buch dargestellt wird. Sie haben offenbar Ressourcen ohne Ende: Selbst ein Hubschrauberflug wird kurzfristig möglich, wenn es der Aufklärung dient. Ich bin sicher, dass einige von Lorenz Raspers Kollegen im BKA oder auch in den LKAs ein bisschen neidisch auf dessen Möglichkeiten schauen. All diese seien getröstet: die Abteilung gibt es so nicht, nur in meinem Buch. Aber wer weiß? Vielleicht nimmt es ja das Bundesinnenministerium als Anregung.

Bild: BKA . Quelle: Wikipedia Nutzer Wo st 01

 


Gibt es einen Jeep Gladiator mit Zebrastreifen?

Jeep-Gladiator-Quelle-IMCDBorg

Ja. Bruno Gerber fährt ein solches Ungetüm, mit dem er auch in unwegsamem Gelände bis unmittelbar an den Tatort heranfahren kann. Dieser Jeep, genau genommen ist es ein J 300, wurde von 1962-1965 gebaut. Eigentlich ist er der Urvater aller komfortablen Geländewagen, denn er war damals bereits mit Automatikgetriebe und Servolenkung ausgestattet. In der Realität gibt es nur einen dem Autor bekannten Gladiator mit solch einer Lackierung: Er fuhr durch die Fernsehserie „Daktari“ in den sechziger Jahren

Bild: Jeep Gladiator . Quelle: IMCDB.org

 


Hat das Cap Arcona-Unglück so stattgefunden?

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Ja, wie auch im Nachwort des Buches erwähnt, hat die Cap Arcona-Katastrophe am 3. Mai 1945 in der Lübecker Bucht vor Neustadt tatsächlich stattgefunden. Ein sehr lesenswerter Artikel findet sich hier bei Wikipedia.

Bild: Cap Arcona . Quelle: Unbekannt

 

 

 


Gab es ein lebendes Vorbild für Hermann Jankert?

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Im Buch Sterbenszeit hat SS-Sturmbannführer Hermann Jankert den Kapitän der Cap Arcona unter Androhung von Waffengewalt dazu gebracht, tausende von Häftlingen auf sein manövrierunfähiges Schiff aufzunehmen. Es hat in der Realität, belegt von zwei unabhängigen Zeugenaussagen, einen solchen SS-Mann gegeben, der genau dies getan haben soll. Die Quellenlage ist jedoch dünn, und dieser Mann ist beim Cap Arcona-Unglück gestorben. Insofern hat der Autor sich entschieden, den realen Namen außen vor zu lassen.

 

 

 

 

 

 

 

Beispiel für SS-Sturmbannführer in Uniform (weder Hermann Jankert, noch sein Vorbild)
Bild: SS-Sturmbannführer . Quelle: Bundesarchiv_Bild_101III-

 


Gab es ein lebendes Vorbild für die Familie Seitz?

Weisse-rose-denkmal-Hamburg-Quelle-Wikipedia-Nutzer-Emma7stern

Auch hier hat der Autor sich die Freiheit genommen, aus Bausteinen der Realität eine fiktive Familie zu erschaffen. Historisch verbürgt ist die “Weiße Rose“ in Hamburg, die sich allerdings während der Zeit des Nationalsozialismus selbst nicht so genannt hatte. Von dieser Gruppe wurden rund 30 Personen zwischen 1943 und 1944 verhaftet, bis Kriegsende acht ermordet. Zahlreiche Menschen aus dieser Gruppe waren Ärzte oder Medizinstudenten. Auch hier bietet Wikipedia einen guten Überblick.

Das Bild zeigt das Denkmal „Weiße Rose“ des Künstlers Franz Reckert aus dem Jahr 1977 in Hamburg-Volksdorf.

 

 

 

Bild: Weiße Rose Denkmal
Quelle: Wikipedia Nutzer Emma7stern

 


Warum das Lied der Moorsoldaten?

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Das Lied der Moorsoldaten hat es aus zwei Gründen in das Buch geschafft: der eine klingt in Sterbenszeit selbst an. Texter des Liedes waren Johann Esser und Wolfgang Langhoff, die Musik stammt von Rudi Goguel. Sie waren 1933 Häftlinge im Konzentrationslager Börgermoor, wo das Lied entstanden ist. Goguel war später tatsächlich einer der Häftlinge, die auf der Cap Arcona gefangen waren. Er war auch einer der wenigen Überlebenden. Der zweite Grund: Der Autor selbst kennt dieses Lied, seit er sechs Jahre alt ist. Wenn er als Kind auch nicht begriffen hat, was darin beschrieben worden ist, so hat er das Lied doch immer gern gehört – umso mehr, nachdem er als Jugendlicher den Sinn verstanden hat.

 

 

 

 

 

Bild: Moorsoldaten
Quelle: Dokumentations- und Informationszentrum